Schemapädagogik: Ein äusserst wirksamer pädagogischer Ansatz – nicht nur – für die stationäre Jugendhilfe
Die im Praxisfeld Kinder- und Jugendhilfe häufiger auftretenden psychischen Störungen machen den Alltag anspruchsvoller. Dies erfordert neue, fächerübergreifende Konzepte wie die Schemapädagogik, mit sehr wirksamen Methoden für den Umgang mit herausfordernden, maladaptiven Verhaltensweisen seitens der Klient:innen.
In diesem Buch wird die schemapädagogische Arbeitsweise im stationären Massnahmenvollzug für Jugendliche anhand des Jugendheims Lory in Münsingen (CH) anschaulich dargestellt. Die integrativen Arbeitsmodelle und Methoden der Schemapädagogik liegen an der Schnittstelle zwischen Schematherapie, Klärungsorientierter Psychotherapie und Sozialpädagogik.
Die Schemapädagogik eröffnet neue Perspektiven und Arbeitsmodelle zur Förderung der Selbst- und Fremderkenntnis, und zwar sowohl aufseiten der zu betreuenden Kinder und Jugendlichen als auch den Fachkräften, welche natürlich auch eigene biografische Aspekte mit in den Alltag bringen. Das Hauptziel ist es, mehr Aufmerksamkeit und Bewusstsein für die komplexen, teilweise irrationalen und ambivalenten Prozesse auf der Beziehungsebene zu schaffen. Dies ermöglicht es, die Klient:innen vermehrt in den sogenannten ‚Modus des gesunden Erwachsenen‘ zu bringen, aus welchem heraus sie ihre bisherigen, maladaptiven Verhaltensweisen kritisch betrachten und Verhaltensalternativen entwickeln können.